Abschied und Neubeginn

Reise Australien Cairns

Nein, nein, ich gehe noch nicht nach Hause. Dafür ist der Wetterbericht aus der Schweiz viel zu schlecht... Aber die Schule haben wir letzte Woche beendet und so fällt alles ein bisschen auseinander. Es heisst Abschied nehmen von den Leuten, die nach Hause gehen müssen oder die, die Stadt verlassen, um noch ein anderen Teil des Landes zu bereisen. Bei vielen, die einem ans Herz gewachsen sind, weiss man, dass man sie wohl nie wieder sehen wird und das ist schon ein bisschen hart.

Da mein letzter Reisebericht schon wieder zu lang zurück liegt, gibt es einiges zu berichten:

White Water Rafting

26. November 2005 - Fred wollte unbedingt auf diesen Trip gehen und wir hatten definitiv eine Menge Spass. Wir waren zu acht in dem Schlauchboot und so ging es den ganzen Tag durch den Regenwald einen wunderschönen Bach hinunter. Ich und Fred haben die vordersten beiden Plätze besetzt und ich durfte, nach meiner lange zurückliegenden Ruder-Karriere, wieder einmal der Schlagmann spielen (Der Schlagmann ist der, der den Takt angibt und nicht der, der alle anderen schlagen darf).

Reef Flight

27. November 2005 - Das Riff von oben zu betrachten, ist in Cairns ziemlich populär. Unzählige Unternehmen bieten Flüge mit Flugzeug oder Helikopter an. Das Angebot ist unübersichtlich und reicht von einem Flug von 30 Minuten bis zu einem Tages-Trip mit Aufenthalt auf einer kleinen, privaten Insel.

Ich habe mich mit Nancy und Martina für einen Flug mit einer kleinen Maschine während 45 Minuten entschieden. Es kostet etwa 70 Australische Dollar (~70 Franken). Als die Maschine abhob, war ich mir nicht ganz sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Der Seitenwind war ziemlich stark und das kleine Flugzeug wankte und hopste durch die Luft. Sobald wir aber einigermassen Höhe gewonnen hatten, beruhigte sich alles und der Rest des Fluges war sehr ruhig.

Die Aussicht war wirklich phänomenal und ich habe gegen 100 Fotos geschossen. Ein paar findet Ihr wie immer in der Gallery.

Prüfungen

3. - 13. Dezember 2005 - Obwohl niemand wirklich Prüfungen mag, konnten wir es kaum erwarten bis es endlich losging. Schliesslich markierten die Prüfungen das definitive Ende der Schulzeit. Ich habe ein ziemlich gutes Gefühl. Das Hörverständnis war ziemlich schwierig. Dafür fand ich Use of Englisch also den Grammatik-Teil ziemlich einfach, obwohl ich mit diesem Teil in den Test-Examen am meisten Mühe hatte.

Naja, das Resultat wird in zwei bis drei Monate bekannt sein. Also mach ich mir keine Gedanken mehr darüber. Bestanden habe ich auf jeden Fall.

Nitrox-Kurs

15. - 16. Dezember 2005 - Wie im letzten Reisebericht versprochen, gibt es hier ein kurze Einführung ins Nitrox-Tauchen: Unter Wasser ist der Körper einem grösseren Druck ausgesetzt als an Land. Der Druck steigt pro 10 m Wassertiefe um 1 bar. Unter diesem Druck löst sich Stickstoff, der in der Atemluft ist, über die Lunge in den Blutkreislauf. Je länger und tiefer man taucht umso mehr Stickstoff löst sich ins Blut. Wenn man nun zu viel Stickstoff im Blut hat und zu schnell auftaucht, löst sich der Stickstoff aus dem Blut und es entstehen Bläschen im ganzen Körper und das ist ziemlich ungesund. Der Effekt ist etwa so wie wenn man eine Cola-Flasche zu schnell öffnet!

Normale Luft besteht aus 21 % Sauerstoff und 79 % Stickstoff. Beim Nitrox-Tauchen erhöht man den Sauerstoff-Anteil auf bis zu 40 %. Die Idee dahinter ist, wenn man weniger Stickstoff in der Atem-Luft hat, kann auch weniger Stickstoff ins Blut gelöst werden. Das Tauchen wird dadurch sicherer. Da ist aber auch ein Nachteil: Sauerstoff wird unter Druck für den Menschen giftig. Je mehr Sauerstoff im Gemisch ist, desto eher wird er giftig. Das ist aber nicht wirklich ein Problem, weil man selten in diese Tiefen taucht.

Ich hoffe, dass haben jetzt alle mehr oder weniger verstanden. Sonst könnt Ihr mir wie immer ein E-Mail schreiben.

Der 2-Tages-Trip war nicht wirklich nach meinem Geschmack. Da meine bevorzugte Tauch-Schule Pro Dive kein Nitrox anbietet, musste ich auf Down Under Dive ausweichen. Das Ganze war ziemlich unprofessionell und ich musste die ganze Zeit meinem Instructor hinterher laufen, um meinen Kurs absolvieren zu können. Ausserdem tauchen die Jungs ohne Tauch-Computer und benutzen stattdessen immer noch Tauch-Tafeln. Ich habe nichts gegen Tauch-Tafeln, aber gegen eine ultra-konservative Benutzung. Sie wollten mir beinahe das Tauchen verbieten, weil ich angeblich zu lang und zu tief getaucht war. Aber in Wirklichkeit waren wir nur ein paar Minuten an einer tiefen Stelle und danach auf über 10 m. Also kein Problem. Es ist gut, wenn man beim Tauchen konservativ ist, aber man kann konservativ sein und man kann zu konservativ sein.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass die nächsten Trips wieder mit Pro Dive sind...

Beginn Dive Master-Kurs

16. Dezember 2005 - Direkt nach dem Nitrox-Kurs habe ich mit dem Dive Master-Kurs angefangen. Der Kurs dauert 16 Tage!

Die ersten zwei Tagen absolvierte ich den Theorie- und den Pool-Teil vom Open Water Diver-Kurs, um mein Wissen zu aktualisieren. Denn dieser Kurs beinhaltet auch das Assistieren eines Instructor während eines Tauch-Kurses. Also sollte ich einigermassen wissen, was die Tauch-Neulinge machen und lernen müssen. Nicht wirklich ein Problem für mich, obwohl ich doch noch ein paar neue Dinge gelernt habe.

Am dritten Tag assistierte ich dem Instructor bei einem Rescue Diver-Kurs. Den Kurs, denn ich vor knapp einem Monat selber absolviert habe.

Homestay-Wechsel

17. Dezember 2005 - Ich habe meine Unterkunft gewechselt. Ich war der Meinung, dass ich meiner alten Gast-Familie genug auf die Nerven gefallen bin und speziell sie mir! Ausserdem wollte ich auf keinen Fall die Weihnachten dort verbringen.

Da in der Schule im Moment nicht viel läuft d.h. keine Studenten hier sind, einige Familien aber trotzdem einen Studenten möchten, kann ich auch nach meiner Schulzeit noch in einer Homestay bleiben. Das ist ziemlich günstig.

Ich wohne jetzt bei einer alten Dame. Etwa 10 Minuten zu Fuss vom Zentrum und von meiner Tauch-Schule entfernt. Das ist besonders praktisch, weil ich in den nächsten Tagen des Öfteren dort sein werde. Die alte Dame, sie ist gegen 70, ist sehr gesprächsfreudig und hat immer einen Witz auf Lager.

Schon ziemlich heftig geht es Richtung Weihnachten. Für mich ist es irgendwie ungreifbar. Es kann doch nicht Weihnachten sein, wenn die Sonne scheint und es 35 °C warm ist. Nichtsdestotrotz wünsche ich Euch allen ein schönes und geruhsames Weihnachtsfest.

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