Auf dem Weg nach Australien

Reise Hongkong Australien

Flug: Zürich – London – Hongkong

10. – 11. September 2005 – Der Flug von Zürich nach London war nicht besonders spektakulär. Allerdings gab es Probleme mit der Versorgung und das Essen blieb in Zürich. Dafür bekamen alle Transfer-Passagiere einen schönen Bon, um im Flughafen Heathrow etwas zu essen. In Heathrow wollte niemand etwas von diesem Bon wissen. Der Wert war in Schweizer Franken notiert und damit konnte man wirklich wenig anfangen.

Etwas ausgehungert und insbesondere etwas ausgetrocknet ging es auf den Weiterflug, bei dem ich erst recht den Zonk gezogen hatte. Meine Fernbedienung für Fernseher, Video, Spiele, Games usw. war defekt. Was also die nächsten elf Stunden machen? Zum Glück habe ich eine sehr ausführliche Biographie von Albert Einstein ins Handgepäck gepackt. Als aber das Kabinen-Personal die Nachtruhe ausrief und das Licht ausknipste, musste ich feststellen, dass meine Leselampe auch nicht funktionierte! Zonk!!! Was also die nächsten acht Stunden machen? Ich hatte einen Sitz weit hinter dem Flügel erwischt. Nicht gerade ein ruhiges Plätzchen in einer Boeing 747. Trotzdem verbrachte ich die restliche Zeit mit Schlafen. Mehr oder weniger.

Ich war wirklich froh als der Jumbo-Jet pünktlich in Hongkong aufsetzte und ich war auch wirklich sehr dankbar, dass ich nicht gleich weitere zwölf Stunden nach Cairns weiterfliegen musste.

Hongkong

11. – 16. September 2005 – Eine wirklich verrückte, aber auch sehr faszinierende Stadt. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen, obwohl ich mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit etwas Mühe hatte.

Schwitzkur

Bei einer Temperatur von 35 °C und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 85 % schwitzt man auch ohne etwas zu tun. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so geschwitzt wie in Hongkong (Nicht einmal in der Sauna!).

Seltsam dabei war, dass ich offenbar der einzige war, der darunter litt. Im Zentrum trägt man lange Kleidung, schwarz und nicht speziell sommerlich. In den Schaufenstern ist auch schon die Wintermode ausgestellt mit Mänteln, Kappen und Schälen! Wie in der Schweiz! Mit dem kleinen Unterschied, dass die Temperaturen in Hongkong nicht unter 13 °C fallen. Auch nicht im tiefsten Winter.

Ich habe keine Ahnung, wie die Leute es anstellen, dass sie nicht so schwitzen wie ich...

Laufstege

Im Zentrum sind alle Gebäude mit Fussgänger-Brücken verbunden. In der Regel sind diese klimatisiert. Die meisten Leute bewegen sich über diese Laufstege (Auf den Trottoirs sieht man nur Touris, die sich verlaufen haben, so wie ich... von irgendwo muss ich es ja wissen). Zwischen den Laufstegen in den Gebäuden gibt es Luxus pur. Alle teuren, westlichen Marken haben hier ihre Niederlassungen. Westlich ist sowieso voll trendy. Man findet hier fast alle Produkte, die es in der Schweiz gibt. Ich habe im Supermarkt sogar La vache qui rit-Weichkäse gefunden!

Mega-out scheinen Shorts und Sandalen zu sein. Wo ich auch war, ich war mir der Blick der Einheimischen sicher. Gut, vielleicht kam es auch davon, dass ich 90 % der Leute um einen ganzen Kopf überragt habe.

Apropos Klamotten: Ich habe bei diesen Temperaturen auch wenig Verständnis, dass die Herren hier mit schwarzen Anzügen und die Damen mit Strick-Söckchen herumlaufen... Ich würde sterben.

Kulinarisches

Jede Mahlzeit, ja grundsätzlich alles, das durch den Gaumen geht, ist ein kulinarisches Abenteuer.

Es begann schon im Flugzeug. In Reis-Brei, der zum Morgenessen serviert wurde, fand ich ein Viertel eines Eis (Irgendein grammatikalischer Fall von Ei!). Dieses Ei hatte Farben von gelblich über grün bis braun. Glaubt mir, es sah nicht zum Reinbeissen aus. Da mein Magen zur ungewohnten Essenszeit sowieso rebellierte, habe ich es dezent beiseitegeschoben. Und ich dachte, die Sache mit den hundert Jahre alten Eiern sei nur ein Witz...

Die weiteren Versuchungen der Chinesische Küche waren meistens fremd bis sehr fremd aber durchwegs sehr positiv. Allerdings ist es nicht immer einfach, etwas auf den Tisch zu bekommen, denn etwas ausserhalb des Zentrums ist alles in Chinesisch angeschrieben und die Englische Sprache sitzt auch nicht so gut. Man isst also nach dem Lotto-Prinzip.

Hostel

Naja, wie erwartet, ist das Hostel kein 5-Sterne-Hotel. Es liegt im 17. und obersten Stockwerk eines älteren Gebäudes im Bezirk Causeway Bay. Es ist ordentlich gepflegt und ich bekam jeden Morgen neue Bettwäsche, was bei diesen Temperaturen auch dringend nötig war.

Allerdings wurde gerade renoviert, so dass ich jeden Morgen gegen 8 Uhr vom romantischen Geräusch mehrerer Schlagbohrmaschinen geweckt wurde!

Nicht verpassen!

Wenn Ihr einmal nach Hongkong kommt, vorzugsweise im Winter, solltet Ihr unbedingt folgendes machen:

  • The Peak ist der Hausberg von Hongkong. Mit einer sehr steilen Bahn, dem Peak Tram, kann man gemütlich hinauffahren. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt und den Kanal dazwischen.
  • Die 2 dollar trams heissen so, weil die Fahrt eben zwei Dollar kostet, egal wie weit man fährt. Und man kann sehr weit fahren. Die Trams sind doppelstöckig, offen und ohne Klimatisierung. Mit dem Fahrtwind ist es aber sehr gemütlich.
  • Die Star Ferry verbindet die beiden Stadtteile von Hongkong. Die Schiffe sind schon über 100 Jahre im Einsatz und sind symmetrisch gebaut. Das Schiff kann also in beide Richtungen fahren. Genial sind die Hafenrundfahrten mit der Star Ferry. Dabei ist besonders eine Fahrt nach 19 Uhr zu empfehlen. In Hongkong ist es dann nämlich schon dunkel und die Skyline erstrahlt in tausend Lichtern.
  • Der Schlüssel zu alldem heisst Octopus-Card. Diese Karte kann man mit einem bestimmten Geldbetrag aufladen und bei der Benutzung eines Verkehrsmittels wird der fällige Betrag automatisch abgerechnet. Wirklich praktisch.

Hongkong ist wirklich eine Reise wert und ich werde hoffentlich wieder einmal die Gelegenheit haben ein paar Tage dort zu verbringen. Allerdings werde ich darauf schauen, dass es im Winter oder Frühling sein wird.

Flug: Hongkong – Cairns

16. – 17. September 2005 – Der Flug von Hongkong nach Cairns war ziemlich anstrengen. Der Airbus A330 wurde die meiste Zeit von Turbulenzen geschüttelt. Ausserdem ist dieser Flug eine Rundreise. Es geht von Hongkong nach Brisbane, dann nach Cairns und wieder zurück nach Hongkong. Durch diesen Umweg über Brisbane, es mussten alle aussteigen, kamen etwa 3'000 km Weg und vier Stunden Reisezeit dazu.

Die Einreise nach Australien ist seltsam. Mein Visum, das ich mit einiger Mühe beschafft habe, wollte gar niemand sehen!?! Dafür haben sie mein ganzes Gepäck zuerst geröntgt und danach noch manuell durchwühlt. Die Australier sind sehr darauf bedacht, dass keine ausländischen Organismen eingeführt werden.

Soviel zu meiner ersten grossen Reise. Ich melde mich bald wieder. Ich wünsche Euch bis dahin eine gute Zeit und hoffe, einmal etwas von Euch zu hören.

Nächster Beitrag