Cairns

Reise Australien Cairns

Cairns ist eine verschlafene Stadt. Von den angeblichen 100'000 Einwohnern ist ausserhalb der Rush Hour nicht viel zu sehen oder zu spüren. Die Stadt lebt vom Tourismus, insbesondere von den Tausenden von Schnorchlern und Tauchern, die das Great Barrier Reef sehen wollen.

Die Gebäude sind nur selten höher als zwei Stockwerk und meisten aus Holz gebaut. Mit schöner Fassade und nicht viel dahinter! Es hat so ein bisschen Südstaaten-Flair.

Im Zentrum reihen sich Reisebüros, Opal-Shops, Tauchschulen und Souvenir-Läden aneinander. Wirklich nichts Spezielles.

Wetter

Im Vergleich zu Hongkong ist es hier schon fast kühl. Am Nachmittag steigt das Thermometer in der Regel gegen 28 °C. Am Vormittag beginnen meistens ein paar Schönwetter-Wolken in den Himmel zu steigen, aber nur so, dass für die Sonne immer noch genug Platz bleib.

In der Nacht fallen die Temperaturen. Bei 20 °C schläft es sich ganz gut. Apropos Nacht: Die Sonne geht schon gegen 6 Uhr auf! Dafür geht sie auch schon wieder um 18 Uhr unter und gegen 19 Uhr ist es Nacht.

Homestay

Meine Unterkunft ist wirklich speziell, auch für australische Verhältnisse. Das Haus ist vollständig aus Holz gebaut und hat mehr Türen als Fenster. Das ist vielleicht auch der Grund, wieso ich keinen Schlüssel bekommen habe. Das Haus steht immer mehr oder weniger offen!

Mein Zimmer ist recht gross und hat alles, was ich brauche.

Ich möchte nicht sagen, dass es dreckig ist. Aber so ganz sauber ist es eben auch nicht. Küche, Bad und Toiletten sind aber ordentlich gepflegt, so dass man hier gut leben kann.

Homestay-Mother

Patricia kann Fluchen wie ein Seemann. Dies bekommen ihre Kinder ab und zu spüren. Zu mir und den anderen Untermietern ist sie aber immer sehr freundlich und zuvorkommend.

Das Wichtigste ist aber, dass Patricia eine gute Köchin ist :-). Eigentlich ist das Essen hier ziemlich normal. Interessant ist aber die Kombination der einzelnen Gerichte, die ganz anders ist als bei uns.

Homestay-Sister

Shiwon ist die gute und schlichtende Seele im Haus. Sie ist immer sehr hilfsbereit und hat immer für ein Schwätzchen Zeit.

Homestay-Brother

Nicolas oder Nick, wie in die meisten nennen, ist dabei auszuziehen. Freundlich distanziert beschreibt ihn wohl am besten. Aber das ist okay. Ich glaube, ich hätte auch meine liebe Mühe damit, wenn alle paar Wochen andere Leute in meinem Haus wohnen würden...

Pets

Ausserdem leben im Haus noch die alte Dobermann-Hündin Pepsi und der aschegraue Kater Joshi. Daneben leben noch ein Duzend Geckos hinter den Bildern an den Wänden. Sie fressen alles, was kriecht und flicht. Sehr nützlich insbesondere gegen Mücken.

Hinter dem Haus stehen ein paar grosse Bäume, die von zahlreichen Vögeln und Fledermäusen bewohnt werden. Mein persönlicher Weckdienst. Leider ist die Zeit nicht einstellbar und so bin ich in der Regel schon vor Sonnenaufgang wach.

Schule

Unser Lehrer hat uns am ersten Tag die drei Goldenen Regeln aufgeschrieben.

  • Die erste lautete Prüfungsvorbereitung ist manchmal langweilig!. Die Realität der letzten zwei Wochen hat gezeigt, dass manchmal sehr optimistisch ist. Fünf Stunden Englisch büffeln pro Tag ist tot langweilig.

  • Es zwingt einem förmlich gegen die zweite Regel zu verstossen: Komm immer zur Schule.

  • Und wenn wir schon beim Verstossen sind. Die dritte Regel lautet. Sprich kein Schweizerdeutsch. Bei 95 % oder auch mehr Deutschschweizer ist es leider unmöglich. Die Meisten sind zu faul, sich ausserhalb der Schule die Mühe zu machen, Englisch zu sprechen. Zum Glück ziehe ich meistens mit Fredo herum. Er ist Schwede und so sprechen wir regelkonform Englisch.

Die Mitleidende

Meine Klasse besteht in erster Linie aus Eigenbrötlern. Jeder macht, was er gerade will. Es ist nicht möglich als Klasse etwas zu unternehmen. Eigentlich schade.

Im Vergleich zu den anderen Klassen ist unsere Klasse richtig international: Zwei Koreaner, eine Japanerin und ein Tessiner :-) Die restlichen acht sind Deutschschweizer.

Trips

An unserer Schule gibt es den Crocodie Club, das hauseigenes Reisebüro. Der Crocman hat für jedes Wochenende ein paar gute und preiswerte Ideen, was man in und um Cairns so unternehmen kann.

Da in Cairns am Wochenende nicht wirklich die Post abgeht, habe ich mit Fredo und Mike bereits zwei dieser Aktivitäten getestet.

Green Island

Green Island ist die nächstgelegene Insel von Cairns im Great Barrier Reef. Mit dem Schiff ist man in etwa 45 Minuten dort. Wir haben ein 1-Tages-Trip gebucht, um etwas zu schnorcheln und in der Sonne zu liegen.

Das Riff wird täglich von einigen 100 Touris besucht und es sieht entsprechend aus. Wenn Ihr mal nach Cairns kommt, dann sucht Euch eine andere Insel. Es gibt noch etwa 3'000 besser erhaltene!

So habe ich von unserem ersten Trip vor allem einen schmerzenden Sonnenbrand als Erinnerung behalten.

Chillagoe

Der erste Kontakt mit dem Outback war beeindruckend. Etwa 100 Kilometer landeinwärts ist nichts mehr vom tropischen Cairns zu spüren. Das Land ist spärlich mit Eukalypten-Bäumen bewachsen und der Boden ist rostrot. Ab und zu erhebt sich ein Termiten-Hügel. Die Leere ist einfach gigantisch.

Chillagoe ist ein kleines Kaff, das früher vom Gold und später vom Kupfer lebte. Heute verirren sich ab und zu ein paar Touris dorthin. Der Sandstein ist sehr porös und es gibt Tausende kleine und grosse, begehbare Höhlen.

Auf unserem Programm stand auch die Besichtigung zweier dieser Höhlen. Hand aufs Herz: Höhlen sind Höhlen! Egal ob in der Schweiz oder Australien.

Der Rest des Aufenthalts war aber wirklich super. Wir haben wilde Kängurus gesehen, den Sonnenuntergang und Sterne angeschaut, den Sonnenaufgang verpennt, in einem Tümpel gebadet, die trockene Hitze genossen und gut gegessen.

Es war wirklich ein super Ausflug. Und der nächste Trip ist auch schon gebucht...

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