Sydney

Reise Australien

Seit ich die Reise nach Australien begonnen habe zu planen, war Sydney immer eines meiner Hauptziele. Ich hatte so viel Gutes und Schönes über diese Stadt gelesen und ich wollte sehen, ob es wirklich so ist.

Als ich dann am Morgen des 23. Januars über die Sydney Harbour Bridge ins Zentrum fuhr, die Skyline sah mit dem Sydney Opera House auf der linken Seite, wusste ich, ich würde diese Stadt lieben...

City

23. - 31. Januar 2006 - Ich denke drei Dinge unterschieden Sydney von anderen Gross-Städten:

  • Erstens zieht sich der Hafen wie ein Labyrinth durch einen grossen Teil der Stadt. Der Hafen besteht aus zahlreichen kleinen Buchten, zum Teil mit Sand-Stränden mitten in der Stadt, und vielen kleinen Inseln, die zum grössten Teil bebaut sind.

  • Zweitens gibt es sehr viel Grünflächen und manchmal hat man das Gefühl eher auf dem Land zu sein als in einer Gross-Stadt.

  • Drittes gibt es nur wenige Hochhäuser. Im Zentrum gibt es etwa 30 Wolkenkratzer. Ein paar hundert Meter weiter ist der Durchschnitt nur noch drei bis vier Stockwerke und noch etwas weiter sind es dann ganz normale Häuser.

Ich fühlte mich in Sydney sofort wohl. Es ist einfach sich zu Recht zu finden. Entweder man geht Richtung Hafen oder Richtung Central Station. Ich war besonders überrascht wie wenig Verkehr es hat. Gut, so wenig wird es wohl nicht gewesen sein. Aber im Zentrum ist es gut organisiert und die Strassen sind nicht verstopft.

Der besondere Charme der Stadt kommt aber vom Hafen. Manchmal hat man das Gefühl, dass es überall Wasser hat.

Sydney Opera House

Die Oper ist das Wahrzeichen von Sydney wenn nicht sogar von ganz Australien. Es ist ein eindrückliches Gebäude mit diesen riesigen Segeln. Ich war zwei Mal in diesem spektakulären Gebäude:

Für happige 27 Dollar gibt es eine Führung durch das ganze Gebäude gemischt mit etwas Geschichte. Zuerst war ich enttäuscht. Das Foyer und die Gänge, die unter der grossen Treppe der Oper liegen, sind trotz aufwändiger Beleuchtung düster und erinnern eher an einen Gotthard-Bunker als an ein nobles Gebäude. Die Szenerie ändert sich aber, wenn man auf die grosse Plattform hinaufsteigt, auf der die Concert Hall und Opera Theatre liegen. Hier gibt es viele spektakuläre Holz- und Stahl-Glas-Konstruktionen. Überraschend ist die Kapazität. In der Concert Hall haben über 2'500 Zuschauer Platz. Das wollte ich in Aktion sehen und habe für meinen letzten Abend in Sydney ein klassisches Konzert gebucht.

Kurz nach 19 Uhr waren die meisten Plätze in der Concert Hall besetzt und dabei war es doch ein ganz normaler Montag Abend! Nigel Kennedy, der an diesem Abend seine Violinen-Künste zum Besten gab, war eine sehr interessante Persönlichkeit. Wenn ich in auf der Strasse gesehen hätte, hätte ich ihn wohl als Punk eingestuft. Er trug einer Hirokesen-Frisur und einem Jackett, das eher an einen Bademantel erinnert. An den Ärmeln zwei Nummer zu klein am unteren Ende drei zu gross. Dazu trug er eine Art Stiefel, die an Motocross-Schutzkleidung erinnerten. Das einzige, was wirklich zu seinem Job passte, jedoch nicht zu seinem restlichen Outfit, war der weisse Seiden-Schal. Was ihn deutlich von einem Punk unterschied, ist, dass er hervorragend Geigen spielen kann. Was ihn von anderen Musikern oder Dirigenten unterschied, ist, dass er zwischen den einzelnen Stücken immer einen guten Spruch auf Lager hat und dass er das restliche Orchester mit seinem Körper und insbesondere seinen Füssen dirigiert.

Obwohl ich nicht wirklich ein Fan von klassischer Musik bin, war dieser Abend super und ich kann nur allen empfehlen, die nach Sydney kommen, auch ein Konzert im Sydney Opera House zu besuchen.

Sydney Harbour Bridge

Bevor das Sydney Opera House gebaut wurde, war die Sydney Harbour Bridge das Wahrzeichen der Stadt. Es ist eine interessante Stahl-Konstruktion, die ein bisschen an den Eiffelturm in Paris erinnert. Gebaut nach dem 1. Weltkrieg während der grossen Depression, war diese Brücke das Symbol für den Aufschwung. Die Arbeiten wurden 1932 beendet. Seither verbindet sie den Norden und den Süden der Stadt.

Das absolute Erlebnis ist der Bridge Climb. Während gut drei Stunden klettert man auf der Brücke herum. Der Spass ist nicht ganz günstig, aber auf jeden Fall das Geld wert. Wenn man zuoberst auf dem Bogen steht, sieht man über den ganzen Hafen und einen grossen Teil der Stadt. Die Aussicht ist einfach atemberaubend. Allerdings darf man keine Kamera mitnehmen und dass war wirklich schade.

Blue Mountains

28. - 29. Januar 2006 - Etwa eine Auto-Stunde vom Zentrum von Sydney entfernt, erheben sich die Blue Mountains. Gut, für Schweizer Verhältnisse sind es eher Hügel als Berge. Der höchste Punkt liegt gerade mal 1'100 m über Meer. Ursprünglich existierte nur ein riesiges Plateau. Aber während Millionen von Jahren haben Bäche und Flüsse tiefe Canyons in den Sandstein gefressen.

Für die ersten Siedler war diese Bergkette lange ein unüberwindbares Hindernis. Es brauchte 25 Jahre und etliche Expeditionen bis endliche ein Weg durch dieses Wirrwarr aus Buschland, Regenwald und steilen Klippen gefunden wurde.

Ich habe eine 2-Tages-Tour gebucht. Am ersten Tag fuhren wir kreuz und quer durch die Blue Mountains. Der erste Stopp war einem speziellen Platz, wo es gutes Gras hat und man deshalb regelmässig Kängurus antrifft. An diesem Morgen waren sieben Tiere da. Weil es immer Menschen in diesem Gebiet hat, sind die Kängurus ziemlich zahm, so dass man ohne Probleme an sie herankommt.

Als nächstes standen zwei Busch-Walks auf dem Programm. Es war sehr interessant die unterschiedlichen Vegetationen zu beobachten. Von einem Meter zum anderen wechselt es von Buschland zu Sumpf zu Regenwald. Das Laufen war wieder einmal richtig schweisstreibend und es erinnerte mich ganz an Cairns.

Das Highlight des Tages war eine kleine Eisenbahn. Die steilste Bahn der Welt. Manchmal hatte man das Gefühl, dass es fast senkrecht den Berg hinaufging. Der Europa-Park ist langweilig dagegen.

Die Nacht und den folgenden Tag verbrachte ich im schönsten Hostel von Australien: Das Blue Mountains YHA liegt in der kleinen Stadt Katoomba. Der zweite Tag habe ich wieder einmal zum Ruhetag erklärt. Ich bin im Hostel herumgelungert und habe viel gelesen.

Gut! Soviel zu Sydney und Umgebung. Ich bin schon wieder viel, viel weiter. Canberra habe ich auch schon hinter mir gelassen und zurzeit bin ich in Melbourne, der zweiten Millionen-Metropole auf diesem Kontinent.

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