Von Brisbane nach Sydney

Reise Australien

Nach Brisbane nehmen die Attraktion auf dem Weg nach Süden deutlich ab. Aber das macht nichts, denn ich habe genug kleine Dörfer gesehen. Jetzt zieht es mich in die grossen Städte.

Aber bevor es richtig losgeht, liegen noch Byron Bay und Newcastle auf der Strecke:

Byron Bay

19. - 20. Januar 2006 - Dieser Ort war zum Vergessen. Ich war eineinhalb Tage dort und ich jede Minute verflucht. Dafür gab es zwei gute Gründe:

Erstens habe ich beim Aussteigen mein Laptop im Bus liegen lassen. Es kostete mich einen ganzen Tag und einige Nerven bis ich das gute Stück wieder zurück hatte.

Als ich das erste Mal bei Greyhound anrief, sagte mir der Operator, dass der gleiche Bus, mit dem ich gekommen war, um 16:00 Uhr wieder zurück nach Brisbane fuhr und dass ich einfach zur Bus-Station gehen sollte, um den Laptop zu holen. Was der gut nicht sagte, war, dass Byron Bay in eine andere Zeit-Zone ist als Brisbane. Ich war also eine gute Stunde zu spät, aber das fand ich erst viel später heraus. Ich wartete gut eineinhalb Stunden auf den Bus.

Um 9:50 Uhr am nächsten Morgen schaute der Hostel-Besitzer in unserem Raum vorbei, um mich zu erinnern, dass es Zeit sei auszuchecken. Ich dachte noch: "Der hat es aber eilig." Als ich mein Schlüssel dann um 10:05 Uhr abgab, meinte die Dame hinter der Theke: "You are a little bit late." Und ich dachte: "Sei doch nicht so pingelig. Schliesslich sind wir in Australien, nicht in der Schweiz und schliesslich ist Check-Out-Zeit 10:00 Uhr." Also sagte ich so etwas wie: "It's just five minutes! What's the matter?" Sie grinste und meinte: "Well, one hour AND five minutes! No worries!"

Klonk Der Groschen war gefallen. Kein Wunder habe ich den Bus am Vortag verpasst.

Nachdem mein Laptop nochmals die Reise zurück nach Brisbane gemacht hatte, konnte ich ihn 24 Stunden nachdem ich ihn hatte liegen lassen, wieder in Empfing nehmen.

Und zweitens regnete es nur einmal in den eineinhalb Tagen. Ich meine, so ein bisschen regen bringt mich nicht aus dem Konzept. Aber es war nicht nur ein bisschen regen. Es war ein Sturm. Es goss wie aus Kübeln und der Wind peitschte das Wasser in alle Ritzen. Nach wenigen Sekunden im Regen war man durch und durch nass. Die Strassen bestanden aus Seen und Bächen.

Aber man soll ja immer das Positive sehen und da gibt es doch noch der eine oder andere Punkt:

  • Erstens habe ich mein Laptop unversehrt wieder zurückbekommen.
  • Zweitens konnte ich endlich einmal mein neue GoreTex-Jacke ausprobieren, die ich seit vier Monate ungebraucht mit mir herumtrage.

Newcastle

20. - 23. Januar 2006 - Eigentlich ist Newcastle mit mehr als 100'000 Einwohner eine eher grosse Stadt. Wenn man durch die Strassen geht, hat man das Gefühl in einer kleinen Stadt zu sein. Kaum ein Gebäude hat mehr als fünf Stockwerke. Keines mehr als zehn. Die meisten Bauten sind aus rotem Backstein gepflastert.

Das Backpackers at the beach, in dem ich eingecheckt habe, liegt nur einen Steinwurf vom einen Strand und etwa fünf Minuten zu Fuss vom anderen entfernt. So kompensierte ich am ersten Tag das schlechte Wetter von Byron Bay und lag den grössten Teil des Tages im Sand, übte mich in body surfing und liess mich von der Sonne verwöhnen (Ich weiss, was Ihr in der kalten Schweiz jetzt denkt).

Am zweiten Tag besuchte ich das Hunter Valley. Gut, so richtig ein Tal ist es nicht. Nicht für Schweizer Verhältnisse. Es ist eine Ebene, etwa zwei Kilometer breit und gesäumt von ein paar Hügeln. Aber die Landschaft ist auch nicht der Grund, um das Tal zu besuchen sondern der Wein. Es gibt in diesem Tal 136 Weinbauern. In allen Grössen. Einige produzieren 2'000 andere 2'000'000 Flaschen pro Jahr.

Ich habe die Hunter Valley Wine Tour gebucht. In einem kleinen Bus sind wir den ganzen Tag von einem Weingut zum nächsten gefahren. Acht an der Zahl. Die Degustationen sind gratis und jeder Weinbauer offeriert zwischen sieben und zwölf Wein-Sorten. Spätestens nach dem vierten hat man ziemlich einen zusammen und man beginnt den Wein mehrheitlich auszukippen. Nichtsdestotrotz wird es immer heftiger, denn gegen Ende der Tour kommen neben dem Wein noch Destilliertes dazu... Um eine Mail-Flut vorzubeugen: Ich habe mein Hostel danach noch gefunden!

Jetzt bin ich in Sydney angekommen. Die Stadt ist einfach super, auch wenn es zurzeit regnet und für lokale Verhältnisse ziemlich kalt ist (Mit T-Shirt und kurzen Hosen ist es gerade so am Limit).

Ich habe ein Ticket für ein Konzert im Sydney Opera House, einen Trip in die legendären Blue Mountains und einen Spaziergang über die Sydney Harbour Bridge gebucht. Aber davon schreibe ich Euch in meinem nächsten Bericht.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag